Ach, was wurde über das DDR‐Doping gespottet. Über Anabolika, das aus Frauen Männern mache, unnatürliche Muskeln wachsen lasse und überhaupt: Das ganze war ja doch nur Kalter Krieg. Nicht so im sauberen Westen, in dem der Sport noch sportlich genommen wurde. Der Aufruhr um die völlig überraschenden Doping‐Fälle bei der Tour de France vor einigen Jahren spricht da Bände.
Aber nun zeigt sich: Auch der Westen hat gedopt — in einer Weise, die in sport‐ und menschenverachtender Weise kaum hinter den DDR‐Maßnahmen zurücksteht: „Aufpumpen“ wurde hier noch ernstgenommen, zumindest wenn man der Süddeutschen Zeitung glauben kann.
[yeah, das zwei‐klick‐sharen ist eingebaut. toll!]
nur als verweis: david vom ostblog hat auch kurz dazu gebloggt und ebenfalls auf die medial‐politische beschäftigung mit doping in der ddr hingewiesen. http://www.ostblog.de/2011/09/staatsdoping_auch_im_westen.php
Oh, sehr schöne Beobachtungen dort auch zur Wortwahl beim Thema.
Und auch die FAZ hat das jetzt auf ihrer Titelseite gebracht: http://www.faz.net/-027hy9 Dort wird ganz deutlich: Es gab nicht nur lustiges Aufpumpen wie oben, sondern eben auch Anabolika.
Und auch die sonst so westzentrierte Zeit hat es mitbekommen: „Beide Sportsysteme haben Fehler gemacht.“ http://www.zeit.de/sport/2011 – 10/doping‐ost‐west‐kommentar