Denkmalschutz, Identität und Asbest: Die CDU und das ICC

Offenbar sind nicht alle Mitglieder der Berliner CDU in der vereinten Hauptstadt angekommen. So wird gegenwärtig nicht nur über die Sanierung des Kongresszentrums ICC debattiert, sondern auch darüber, es unter Denkmalschutz zu stellen.

Als Begründung führt der CDU-Abgeordnete Stefan Evers an, dass das Gebäude „in der Identität der Stadtgesellschaft tief verankert“ sei. Zur Erinnerung: Mit einer ähnlichen Argumentation hatte die Partei 2008 für den Erhalt des Flughafens Tempelhof gekämpft. Sie musste feststellen, dass sie damit nur für den Westteil der Stadt spricht. Ähnlich dürfte der Fall beim 1979 eröffneten „Internationalen Congress Centrum“ liegen.

Ost-Asbest und West-Asbest

Auch kommt ein Thema gar nicht zur Sprache: Die Asbest-Belastung des ICC. Der Baustoff, der ein gebetsmühlenartig wiederholter Grund für den Abriss des Palastes der Republik war (bei dem die CDU eine treibende Kraft war), bereitet hier offenbar keine Probleme. Die einzig mögliche Erklärung: Es gibt Ost-Asbest und West-Asbest.

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