Vor einer Woche stellte die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eine Studie vor, nach der Fremdenfeindlichkeit vor allem im Osten Deutschlands steige. Vor allem bei der jungen Generation seien vermehrt rechtsextreme Tendenzen zu beobachten. Folge: Eine öffentliche Debatte, in der etwa Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse eine „bildungspolitische Offensive in Sachen Demokratieerziehung“ forderte. Nicht allein für Ostdeutschland übrigens.
Heute wurde eine Studie vorgestellt, die von der Landesregierung Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben wurde. Ergebnis: Rechtsextreme, fremdenfeindliche und antisemitische Einstellungen gehen in diesem Bundesland zurück. Vor allem bei der jungen Generation sei dies zu beobachten.
Wie kommen diese vollkommen unterschiedlichen Befunde zustande? Der für die neue Studie verantwortliche Politologe Everhard Holtmann verweist auf die Datenbasis: Er habe 1.250 Menschen aus Sachsen-Anhalt befragen lassen — in der FES-Studie wurden bundesweit 2.500 Menschen befragt, davon 490 in Ostdeutschland. 80 Personen schließlich repräsentierten ganz Sachsen-Anhalt.
Ich muss gestehen, ich verstehe nicht viel von Umfragemethoden. Aber können 490 Menschen repräsentativ sein? Oder 80? Und was können wir daraus lernen? Man kann Statistiken letztlich nicht glauben. Aber das ist ja bekannt, auch wenn man nicht weiß, warum.
Spannend wird übrigens, wie Öffentlichkeit und Medien auf das neue Ergebnis reagieren werden, das methodisch auf festeren Füßen zu stehen scheint.