„Storkowgrad“

Berlin hat an der breitesten Stelle eine Ost-West-Ausdehnung von 45 Kilometern. Wenn man von Westen nach Osten zieht, ergeben sich also Strecken, die nicht über 30 Kilometern liegen. Ein Katzensprung.

Nicht aber, wenn man die Bildungsverwaltung des Landes Berlin ist und Ende der 90er Jahre in die Storkower Straße im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ziehen muss. Dann wird es zu einer sibirischen Entfernung: Die vor allem aus dem ehemaligen Westteil der Stadt stammenden Mitarbeiter_innen nannten diesen Standort fortan „Storkowgrad“.

Die Senatsbehörde ist inzwischen in Mitte angelangt, alles Schnee von gestern also? Mitnichten: 2006 nutzte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ganz selbstverständlich diese Bezeichnung — ohne Erklärung, man konnte also auf entsprechendes Vorwissen bauen.

Und der Begriff wird weiterhin gebraucht. Dies berichtet Martin Klesmann in einem Artikel der Berliner Zeitung von heute. Den Text könnte ich hier verlinken, aber das bringt nichts: Der entsprechende Absatz ist in der Online-Fassung nicht enthalten.

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